Regionalligist Memmingen siegt mit 2:1 in der Altstadt
Memmingen-Trainer Uwe Wegmann schickte seine beste Elf ins Rennen und verzichtete auf Rotation. Dies war zum einen ein Zeichen des Respekts, den sich die Löwen mit ihren starken Leistungen erarbeitet haben. Zum anderen wusste Wegmann genau, dass es mit einer besseren B-Elf gegen den Tabellenführer der Bayernliga Süd wohl nicht reichen würde.
So entwickelte sich von Beginn an ein flottes Spiel, das sich bei starkem Niederschlag mit zunehmender Spieldauer zu einer wahren Regenschlacht entwickelte – mit dem besseren Ende für den Regionalligisten. Dabei hätte es nicht so kommen müssen. In der 6. Minute reklamierten die Innstädter ein Handspiel im Memminger Strafraum. Schiedsrichter Jochen Gschwendtner verzichtete jedoch auf den fälligen Elfmeterpfiff. Dass Gschwendtner überhaupt das Spiel leitete war auf einen Memminger Antrag zurückzuführen, da sie laut Vereinshomepage nicht wollten, dass ihr Spiel vom eigentlich eingeteilten Julian Kreye gepfiffen wird. Eine Entscheidung mit Geschmäckle, wie der weitere Spielverlauf zeigen sollte.
Beide Mannschaften beharkten sich im Mittelfeld mit rassigen Zweikämpfen, sodass Torchancen auf beiden Seiten eher Seltenheitswert besaßen. Memmingen tat sich gegen den Bayernligisten sehr schwer, ehe drei Minuten vor der Halbzeit für eine Vorentscheidung sorgten. Zunächst ließ Memmingens Linksverteidiger Mario Jokic einen zum Tor gezogenen Eckball unhaltbar für Dominic Zmugg zur Gästeführung über seinen kahlen Schädel rutschen (43.), danach kam es knüppeldick für die Hausherren. Der bereits verwarnte Lucas Knauer sah in der Nachspielzeit der ersten Hälfte für ein Foul an der Mittellinie die Gelb-Rote Karte. Eine harte Entscheidung. Hier wäre mehr Fingerspitzengefühl angebracht gewesen.
Trainer Leo Haas ordnete in der Halbzeitpause seine Mannschaft taktisch neu aus und verordnete, dass aus einer kompakten Defensive auf Konter gelauert werden soll. In Überzahl spielte Memmingen zu ideenlos, zudem hatte der Regionalligist in der 47. Minute Glück, dass Jean-Philippe Stephan einen Kopfball nur an die Latte setzte. Nachdem mit vereinten Kräften eine Großchance von Memmingens Topstürmer Fatjon Celani vereitelt wurde (59.), wurden die Löwen offensiver und hatten in der 71. durch Robin Ungerath die Möglichkeit zum Ausgleich, doch sein Kopfball strich um Haaresbreite am langen Pfosten vorbei. Im direkten Gegenzug kombinierte sich der Regionalligist zu einfach über die linke Seite durch und in der Mitte vollstreckte Marco Boyer zum 2:0.
Angesichts des starken Regens und dem deutlichen Ergebnis wäre es auch nicht verwunderlich gewesen, wenn die 450 durchnässten Zuschauer den Heimweg angetreten und die Löwen sich für das Ligaspiel am Freitag geschont hätten, doch das hätte nicht zu dieser Wasserburger Mannschaft gepasst. In der 88. Minute gelang Robin Ungerath mit einem platzierten Linksschuss der Anschlusstreffer und nun brodelte das Stadion. Memmingen wackelte bedenklich und hatte in der 94. Minute Glück, dass bei einem erneuten Handspiel im Strafraum die Pfeife Gschwendtners abermals stumm blieb. Wie Videoaufnahmen belegen, springt Arijanit Kelmendi beim Versuch einen abgewehrten Ball zu stoppen der Ball eindeutig an die Hand. „Wir hätten heute weiterkommen können. Mit der Leistung und der Moral meiner Mannschaft bin ich aber zufrieden“, so ein enttäuschter Leo Haas unmittelbar nach dem Abpfiff.
Wasserburg: Zmugg, Stephan, Matthias Haas, Lindner, Knauer, Höhensteiger (ab 18. Scheitzeneder), Hain, Weber, Hartl (ab 67. Krasniqi), Dominik Haas (ab 73. Drath), Ungerath
Tore: 0:1 Mario Jokic (43.), 0:2 Marco Boyer (71.), 1:2 Robin Ungerath (88.)
Gelb-Rote Karte: Lucas Knauer (Wiederholtes Foulspiel, 45.)
Zuschauer: 450
jah