Bürgermeister Michael Kölbl stand nach Abpfiff freudestrahlend am Spielereingang und beglückwünschte die Mannschaft des TSV 1880 Wasserburg zu einem verdienten 3:1-Erfolg gegen den SV Donaustauf. Neben dem obersten Löwen-Fan der Stadt Wasserburg sahen knapp 700 begeisterte Zuschauer eine starke Heimelf, der die erste Saisonniederlage aus der Vorwoche nicht anzumerken war. Im Gegenteil. Nach druckvollen Anfangsminuten der Gäste übernahm die Mannschaft von Leo Haas das Kommando und erspielte sich Chance um Chance. Zunächst zischte eine Hereingabe von Dominik Haas gefährlich durch den Strafraum, fand jedoch keinen Abnehmer (8.), ehe sich Haas erneut über den rechten Flügel durchsetzte und nach innen flankte. Dieses Mal fand er Michael Barthuber, doch dieser semmelte über den Ball (13.). In der Wasserburger Druckphase war es dann immer wieder Linksverteidiger Sebastian Weber, der mit Distanzschüssen die Führung erzwingen wollte, dabei jedoch knapp scheiterte (32. und 37.). Während die Löwen drückten, war von den hochgelobten Staufer Angreifern in den ersten 45 Minuten nur wenig zu sehen.
Nach torlosem ersten Durchgang begann die zweite Hälfte im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Knall. Robin Ungerath donnerte das Leder aus spitzem Winkel so fulminant gegen den Pfosten, dass man sich Sorgen um das Gehäuse machen musste (49.). Nach einer Stunde dann die überfällige Wasserburger Führung. Vor einer Ecke von Matthias Haas dirigierte Coach Leo Haas Michael Barthuber wie mit einem imaginären Joystick an den langen Pfosten, wo der Angreifer prompt zum 1:0 einschob. Donaustauf ging nun mehr in die Offensive und hätte in der 62. Minute einen Foulelfmeter zugesprochen bekommen müssen. Jean-Philippe Stephan hatte den dribbelstarken Pedro Henrique Braz Figueiredo von den Beinen geholt, doch der Brasilianer hatte bis dato so viele Flugeinlagen hingelegt, dass ihm Schiedsrichter Huber erneute Schauspielerei attestierte und mit Gelb verwarnte. Huber merkte wohl, dass er mit dieser Entscheidung falsch lag und „korrigierte“ diese mit einem Elfmeterpfiff in der 70. Minute. Marek Kysala war, nachdem er sich den Ball zu weit vorgelegt hatte, in Matthias Haas gelaufen, was Huber zur Überraschung aller als Foul ahndete. Eine Konzessionsentscheidung. Nikica Filipovic war es egal. Der Angreifer vollstreckte trocken zum 1:1.
Die Löwen zeigten sich unbeirrt und waren angetrieben von ihren Fans bestrebt, die drei Punkte zu holen. Nach einem Gewühl im Fünfmeterraum landete in der 76. Minute der Ball via Michael Barthuber bei Robin Ungerath, der aus kurzer Distanz zur abermaligen Führung einschoss. Mit einem sehenswerten Flugkopfball durch die Hosenträger von Schlussmann Almin Abdihodzic sorgte Kapitän Dominik Haas nach Freistoßflanke von Bruder Matthias für den Doppelschlag und somit die Entscheidung (79.). Die Altstadt bebte.
Durch den verdienten 3:1-Erfolg zeigten die Löwen, dass sie auch in der Bayernliga mit Rückschlägen umgehen können und als Mannschaft gefestigt sind. Eine Erkenntnis, die nicht nur dem Bürgermeister Grund zur Freude gibt.
Wasserburg: Zmugg, Stephan, Matthias Haas, Lindner, Knauer (ab 74. Scheitzeneder), Höhensteiger, Hain, Weber, Dominik Haas (ab 86. Bachmayr), Barthuber (ab 82. Hartl), Ungerath
Tore: 1:0 Michael Barthuber (60.), 1:1 Nikica Filipovic (70., Foulelfmeter), 2:1 Robin Ungerath (76.), 3:1 Dominik Haas (79.)
Schiedsrichter: Dr. Huber
Zuschauer: 695
jah
Fotos: John Cater